KLEINE REFLEXIONEN

HEILUNG

Die Heilung ist natürlich das Ziel jeglicher Therapie. Wie aber verläuft die Heilung? Auf den ersten Blick eine einfache Frage. Die beschwerlichen Symptome, die den Patienten quälen, verschwinden doch. Bei dem globalen Bild des Menschen, das auch die Homöopathie vertritt, müssen wir aber sehr aufmerksam auch das beobachten, was weiter geschieht.

Wenn sich z. B. die Schmerzen in Gelenken verbessern, die Herzbeschwerden aber nachfolgend verschlechtern, ist es ein Warnzeichen, dass die Heilung nicht richtig verläuft. Vereinfacht kann man sagen, dass sie nicht auf dem besten Weg ist.

Das erste Gesetz bei der Heilung ist nämlich die Regel VON INNEN NACH AUßEN - nämlich von den lebenswichtigeren Organen zu den Organen, die weniger wichtig sind, also auf der "Oberfläche" liegen. Bei einer richtig geführten Heilung also verbessert sich zunächst die Funktion des Herzens und erst später die Gelenke. Zunächst schwinden die Atembeschwerden oder Asthma und erst später Hautbeschwerden. Das ist eigentlich logisch - das Verteidigungssystem des Körpers schützt und setzt instand zu erst das Wichtigste.

Die Homöopathie verfügt aber über noch detaillierter ausgearbeitete Heilmaßnahmen. Das zweite Postulat klingt VON OBEN NACH UNTEN - also zu erst schwindet der Ausschlag auf dem Gesicht und erst später auf den Beinen.

Das dritte Gesetz korrespondiert zum Teil mit dem ersten: die Symptome schwinden nämlich IN ENTGEGENGESETZTER RICHTUNG, also in umgekehrter Reihenfolge als sie erschienen. Falls z. B. häufige Anginen später noch durch Mittelohrentzündung begleitet wurden, schwinden zu erst die Ohrenbeschwerden und erst danach auch die Halsschmerzen.

Es ist also nicht allzu kompliziert. Wir sind fähig, leicht festzustellen, welchen Weg jedwede Heilung nimmt. Verläuft sie im Einklang mit den oben angeführten Gesetzmäßigkeiten, der gesamte gesundheitliche Zustand des Menschen verbessert sich. Falls sie aber im Gegensatz zu ihnen verläuft, oder sogar gegen sie, verschlechtert sich der gesamte Gesundheitszustand des behandelten Menschen, wenn auch die oberflächlichen Symptome scheinen sich für eine gewisse Zeit verbessert zu haben.

Mgr. Jiří Vencl